Entwicklungen 2019

Schlussbericht Akteursbezogene Herleitung effektiver Massnahmen der Elementarschadenprävention an Gebäuden 

Im Rahmen der 9. Ausschreibung der Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen (PS) hat der Stiftungsrat am 1. März 2017 das Projekt «Akteursbezogene Herleitung effektiver Massnahmen der Elementarschadenprävention an Gebäuden» an die Arbeitsgemeinschaft econcept AG, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Risk&Safety AG vergeben. Das Projekt befasste sich vertieft mit folgender Fragestellung: «Mit welchen Massnahmen lassen sich die Akteure wirkungsvoll motivieren, freiwillige Schutzhandlungen umzusetzen, um Elementarschäden an Gebäuden zu verhindern?». Anhand von drei besonders relevanten Themen untersuchen die Projektnehmer, was die Akteure bislang daran hindert, freiwillige Schutzhandlungen auszuführen. Aus der Kenntnis dieser Handlungshindernisse werden anschliessend neun Massnahmen zur Förderung der Elementarschadenprävention (ESP) entwickelt. Die Erkenntnisse dieses und weiterer Projekte wurden in einer Arbeitsgruppe zu einem ESP-Aktionsplan weiterentwickelt. Dieser wurde im Berichtsjahr von der Direktorenkonferenz genehmigt.

Wissenschaftsgespräche – wesentliche Ergebnisse

Im März 2019 fanden auf der Lenzerheide die zweiten Wissenschaftsgespräche der Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen (PS) statt. Der Fokus lag auf den Themen «Gebäudeschutz 4.0» und «Elementarschadenprävention (ESP) wohin?». Die Wissenschaftsgespräche wurden von den rund 30 Teilnehmern positiv bewertet. Der Wechsel zwischen Fachvorträgen und Workshops mit konkreten Aufträgen war zielführend. Der interdisziplinär und auch international zusammengesetzte Teilnehmerkreis ermöglichte horizonterweiternde und konstruktive Gespräche. Deren Hypothesen, Herausforderungen und erste Problemlösungsvorschläge bieten eine wertvolle Basis zur Entwicklung der ESP  in den nächsten 20 Jahren. Insbesondere weisen sie die Richtung für die zukünftigen Ausschreibungen der PS.

Windschutz einfach vernetzt

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie für das Projekt «Windschutz – einfach vernetzt» wurden vertiefte Abklärungen mit vier Wetterdiensten betreffend Umsetzungsmöglichkeiten aus meteorologischer Sicht durchgeführt. Der Stiftungsrat hat, basierend auf den vorgelegten Umsetzungsvarianten, beschlossen, die weiteren Abklärungen im meteorologischen Bereich mit der Firma Meteotest aus Bern durchzuführen. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wird nun ein umfassender Projektantrag für die Umsetzung eines Pilotprojektes in der Region Zürich erstellt. Hierüber wird im Jahr 2020 entschieden.

MurGame

Das MurGame ist ein sogenanntes «Serious Game». In einem fiktiven Gebiet, welches durch Murgänge gefährdet ist, kann der Spieler ein Dorf bauen und gegen diese Naturgefahr schützen. Ziel ist es, eine hohe Sicherheit mit möglichst wenig finanziellen Mitteln zu erzielen. Zudem wird die Zufriedenheit der Dorfbewohner mit den angewandten Lösungen bewertet. Zielpublikum sind interessierte Laien. Geplante Einsatzgebiete sind Weiterbildungskurse oder Messen. Nach Projektabschluss kann das MurGame auch online im Internetbrowser frei zugänglich gespielt werden. Ausser der Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen (PS) wird dieses neuartige Produkt von der Mobiliar und vom Bundesamt für Umwelt mitfinanziert. Der Projektabschluss erfolgt 2020.

Hagelklima Schweiz

Das Projekt «Hagelklima Schweiz» entwickelt und verbessert langfristige Beobachtungsdaten für Hagel und erstellt Grundlagen, die vom öffentlichen und vom privaten Sektor gleichermassen genutzt werden können. Im Projekt wird eine neue Grundlage zur Bewertung des Hagelrisikos erarbeitet. Für diese Klimadienstleistung fliessen das Wissen und die Bedürfnisse von Partnerorganisationen aus der Versicherungs- und Bauwirtschaft, des Bevölkerungsschutzes und der Landwirtschaft zusammen. Das Ziel besteht darin, Klimainformationen nutzerfreundlich und anwendungsorientiert bereitzustellen. Die Leitung des Projekts liegt beim Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie. Die Finanzierung des Projekts erfolgt im Rahmen einer Public-Private Partnership. Der Projektabschluss erfolgt 2021.

Optimierter Gebäudeschutz vor Naturgefahren mit Building Information Modeling (BIM)

Für die Zukunft wird es von grosser Bedeutung sein, dass die relevanten Punkte für den Gebäudeschutz vor Naturgefahren in den BIM-Programmen zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund fördert die Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen (PS) das Projekt «Optimierter Gebäudeschutz vor Naturgefahren mit BIM». Im Projekt werden Methoden, technische Grundlagen und deren Potenzial erarbeitet, um mit BIM den Gebäudeschutz vor Naturgefahren weiter zu entwickeln. Auf der technischen Ebene entwickelt die Projektgruppe Möglichkeiten, wie beispielsweise die Hagelfestigkeit von Baumaterialien in BIM einfliessen kann. Die Resultate stehen nach Projektabschluss im Jahr 2020 jedermann kostenlos zur Verfügung.